Neues lernen wird nie alt!

von Persönlichkeit

Neues Lernen ist ein steiler Aufstieg zum Gipfel und KEIN Strandurlaub mit Cocktail!

Neues Lernen ist kein Cocktail am Strand!
Bild: Philipp Kammerer, Unsplash

Das Leben wäre großartig, wenn es keine Selbsthilfebücher gäbe! Ich könnte jeden Tag für den Augenblick leben, meinen Cocktail ohne einen einzigen tiefen Gedanken zu trinken und meinen Kopf jede Nacht für ein glorreiches Reset auf das Kissen zu legen. Neues lernen? Nee, ich mach‘ gerade Urlaub!

Manchmal wünsche ich mir tatsächlich dieses Leben, das durch eine sorglose Unaufmerksamkeit gegenüber den Bedürfnissen meiner Seele gekennzeichnet ist. Gott in meinem Bauch und jeden Tag eine neue Chance, einfach nur Spaß zu haben.

Dann wird mir klar, dass dieses Leben wahrscheinlich nur für eine kleine Weile Spaß machen würde! So wie ein All-Inclusive-Urlaub nur für zwei Wochen oder so Spaß macht. Nachdem ich tagelang gegessen, getrunken und in der Sonne gelegen habe, bin ich bereit, mich wieder an die Arbeit zu machen und ein Leben von Bedeutung und Sinn zu führen. Damit ich das gut machen kann, muss ich regelmäßig auf meine innere Verfassung achten… meine Gefühle, meine Bedürfnisse, meine Ängste.

Neues lernen tut weh!

Im Moment lese ich ein erstaunliches Buch namens ‚Verletzlichkeit macht stark‘ von Brené Brown, und ich sage Dir, es tut weh! Während ich dieses Buch lese, sehe ich alle Arten von Abwehrmechanismen, die ich im Laufe der Jahre entwickelt habe, um zu verhindern, dass man mich WIRKLICH sieht und kennt. Ouch!

Ich habe nie verstanden, warum ich Phasen in meinem Leben habe, in denen ich ‚crazy busy‘, ‚knallhart‘ oder ‚People Pleaser‘ bin. Ich bin oft auf einer Achterbahn menschlicher Emotionen, und bevor ich dieses Buch gelesen habe, hatte ich keine Ahnung, dass einige meiner größten Probleme aus meiner Angst vor Verletzlichkeit herrührten.

Neues Lernen tut weh!
Bild: Nathan Dumlao, Unsplash

Bei der Lektüre wird mir klar, wie ich ticke und das ist NICHT angenehm! Ich lege das Buch von Zeit zu Zeit auf die Seite und weine mich einfach nur gut aus, weil ich die harte Arbeit RIECHEN kann, die damit verbunden sein wird, einige große Veränderungen in meinem Verhalten herbeizuführen.

Wenn wir wachsen und reifen wollen, bleibt es uns nicht erspart, einen genaueren Blick auf unser Innerstes zu werfen. Was können wir erwarten, wenn wir Neues lernen wollen?!

Heute schreibe ich über die vier Etappen des Lernprozesses und Du sollst wissen, dass ich all dieses beängstigende Zeug wie ein verrückter Professor selbst durcharbeite bevor ich Dir sage, was/wie Du die Dinge tun sollst!

Fangen wir an!

Die vier Etappen des Lernprozesses

1. Etappe: ‚All-Inclusive-Urlaub‘ oder ‚Unbewusste Inkompetenz‘

In diesem Stadium weißt Du glückselig wenig über das, was Du NICHT weißt, und deshalb kannst Du Dich nicht daran stören. Du hast vielleicht mit eine größeren emotionalen Aufruhr zu kämpfen, aber Dir ist völlig unklar, WARUM Du leidest. Stattdessen setzt Du einige Strategien ein, die Dir helfen sollen, mit der Situation klarzukommen:

  • Das Opfer spielen – solange alle ANDEREN schuld an Deine Situation sind, brauchst Du nichts zu unternehmen.
  • Den Schmerz betäuben – Nahrung, Alkohol, Drogen oder riskantes Verhalten helfen dir, den Lärm deiner eigenen emotionalen Bedürfnisse zu übertönen.
  • Für das Vergnügen leben – warum sich Sorgen machen, wenn du essen, trinken und fröhlich sein kannst?

Wenn Du Dich hier ein wenig ertappt fühlst, lese mein Blogpost zum Thema:

„Einmischung Pur: Gesunde Grenzen auf Dich selbst setzen“

2. Etappe: ‚Pop Quiz‘ oder ‚Bewusste Inkompetenz‘

Ich vergleiche diese Phase mit dem Betreten eines Klassenzimmers und dem Aufruf eines Lehrers, einen Test durchzuführen, auf den man völlig unvorbereitet ist! Das Selbsthilfebuch ein/e Freund/in weist auf etwas hin, dass Du vielleicht etwas tun musst, um Deine Situation zu ändern. Dir wird plötzlich bewusst, was Du alles NICHT weisst, und Dir bricht der kalte Schweiss aus! Du spürst die Angst vorm Scheitern, die Peinlichkeit, bei der Ankündigung des „Tests“ nicht aufgepasst zu haben, und die Angst, bloßgestellt zu werden.

In dieser Phase fühlen wir uns am verletzlichsten, und es ist auch die Phase, in der wir am meisten versucht sind, uns auf unsere Karibikinsel zurückzuziehen. Mach’s nicht!

3. Etappe: ‚Babyschritte‘ oder ‚bewusste Kompetenz‘

Du entscheidest Dich, die Qualen der zweiten Stufe durchzumachen und beginnst, neue Verhaltensmuster und Einstellungen anzunehmen. Langsam, machst Du kleine, ungeschickte Schritte in die richtige Richtung! Sicher, Du fällst immer wieder auf Deinen Hintern, aber hey, Du LAÜFST!

Wir fangen an, über das Laufen eines Babys zu sprechen, nachdem es diese ersten Schritte gemacht hat, nicht erst, wenn sie in der Küche um uns herum im Kreis laufen! Diese ersten Schritte ZÄHLEN! Wenn Du sie oft genug machst, werden die Schritte selbstbewusst genug, um Dich dorthin zu bringen, wo Du hin willst!

4. Etappe: ‚Autopilot‘ oder ‚Unbewusste Kompetenz‘

Herzlichen Glückwunsch! Du bist in der „Überfliegerzone“ angekommen! Plötzlich tust du die richtigen Dinge, ohne darüber nachdenken zu müssen! Hast Du jemals die Erfahrung gemacht, irgendwo hinzufahren, und erst wenn Du ankommst, fragst Du Dich: ‚Wie bin ich hierher gekommen?

Der Autopilot von Fahrerkenntnissen setzte ein und brachte Dich an Dein Ziel, während Du überlegt hast, was Du zum Abendessen kochen sollst! Das Selbsthilfebuch, das Dir einst so viel Ärger bereitete, ist jetzt fest mit Deiner Art zu leben, zu erziehen oder zu führen verbunden.

Du hast du dir genug Fähigkeiten angeeignet, um positive Ergebnisse zu erzielen, ohne dabei zu stolpern! Vielleicht kannst Du sogar damit anfangen, andere zu ermutigen, ihre eigenen Wege des Wachstums zu gehen! Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber das fühlt sich für mich besser an als eine Woche am Strand!

Die 5 Dinge, die Du brauchst, wenn Du Neues lernen willst

1) Öffne Deine Augen und frag Dich, warum Du in einem bestimmten Bereich unglücklich bist.

2) Hole Input darüber, wie Du Dein Problem lösen kannst (durch ein Buch, einen Coach, einen Berater oder einen Freund).

3) Lass dich von anderen SEHEN, wie Du damit kämpfst, etwas Neues zu lernen.

4) Mache die ungeschickten ersten Schritte in die richtige Richtung.

5) Verzeihe Dir Deine Fehltritte und sei barmherzig mit Dir selbst, wenn Du fällst.

Wo möchtest Du Neues lernen und wo brauchst Du eine Extraportion Mut dafür? Auf welcher Etappe befindest Du Dich und hast Du Schwierigkeiten, zur nächsten zu kommen?

Neues Lernen ist wie Bergsteigen, hart aber lohnenswert!
Bild: Mathias Jensen, Unsplash

Jede der Kompetenzstufen hat ihre eigenen, einzigartigen Herausforderungen, aber halte durch! Bald wirst Du den Reichtum entdecken, der darin liegt, Dich selbst besser zu kennen und von anderen gekannt zu werden. Quietschvergnügt und ahnungslos am Strand zu liegen mag schön sein, aber eine Alpentour hat’s auch in sich! Dies ist definitiv eine größere Herausforderung, und erfordert viel Arbeit, aber die Aussicht, wenn man an die Spitze kommt? Unbeschreiblich!

Mein Link zur passenden Livesession: Alpentour statt Inselglück

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